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Wie verhalten sich Akkus bei Kälte?
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Wie verhalten sich Akkus bei Kälte?

Im Winter zeigt dein Handy plötzlich nur noch 5 % Akku – obwohl du es gerade erst geladen hast. Warum entladen sich Akkus bei Kälte so schnell? Und was passiert dabei chemisch? In diesem Text erfährst du, wie Akkus funktionieren, warum Temperatur ihre Leistung beeinflusst und wie du sie vor Kälte schützen kannst.

Alltagsbezug: Akkumulatoren (Akkus) findest du in Smartphones, E-Bikes oder Elektroautos. Wie gut sie funktionieren, hängt von den chemischen Prozessen in ihrem Innern ab.

Was passiert in einem Akku?

Ein Akku ist ein wiederaufladbarer Energiespeicher. In ihm laufen chemische Reaktionen ab, bei denen Elektronen von einem Stoff zum anderen wandern. Diese Reaktionen werden auch als Redoxreaktionen bezeichnet. Beim Entladen fließen Elektronen vom Minuspol (Anode) zum Pluspol (Kathode) durch den Stromkreis. Dabei versorgen sie dein Gerät mit Energie. Beim Laden kehrt sich die Reaktion um: Elektronen werden mit elektrischer Energie wieder in die Batterie „zurückgepumpt“. Die Elektronen fließen von der bisherigen Kathode zur bisherigen Anode. Beim Laden fließen die Elektronen also vom Pluspol (jetzt Anode) zum Minuspol (jetzt Kathode).

Generell gilt: Die Elektronen gehen von der Anode weg und kommen bei der Kathode an.

Merke: Akkus speichern elektrische Energie in Form chemischer Energie. Diese kann durch Redoxreaktionen wieder freigesetzt werden.

Der Einfluss der Temperatur

Chemische Reaktionen laufen nicht immer gleich schnell ab – ihre Geschwindigkeit hängt stark von der Temperatur ab. Das gilt auch für die Vorgänge im Akku.

Temperatur Beobachtung Chemische Erklärung
Raumtemperatur (ca. 20 °C) Akku arbeitet optimal Teilchen bewegen sich schnell, Reaktionen laufen zügig ab
Kälte (unter 0 °C) Akku scheinbar schneller leer, liefert weniger Leistung Teilchen bewegen sich langsamer, Reaktionen laufen träge ab
Hitze (über 40 °C) Akku kann überhitzen oder Schaden nehmen Reaktionen laufen zu schnell, Nebenreaktionen entstehen

Chemie bei Kälte – was passiert genau?

In Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in Smartphones oder E-Bikes stecken, bewegen sich Lithium-Ionen $\ce{(Li+)}$ zwischen den Elektroden hin und her. Diese Bewegung geschieht durch ein flüssiges Elektrolyt, das die Ionen leitet.

Bei niedrigen Temperaturen:

  • wird das Elektrolyt zähflüssiger,
  • Ionen wandern langsamer,
  • Innenwiderstand steigt,
  • die Spannung sinkt.

Das bedeutet:

$\rightarrow$ Weniger Energie kann pro Zeit freigesetzt werden.

$\rightarrow$ Das Gerät „denkt“, der Akku sei leer – obwohl chemisch noch Energie vorhanden ist.

Chemische Reaktion bei Entladung (vereinfacht):

$\ce{LiC6 + CoO2 -> C6 + LiCoO2}$

Diese Reaktion läuft bei Kälte deutlich langsamer ab.

Was passiert beim Wiederaufwärmen?

Wird der Akku wieder warm, wird das Elektrolyt beweglicher – die chemischen Reaktionen laufen erneut schneller ab. Deshalb zeigt dein Handy-Akku nach dem Aufwärmen oft plötzlich wieder eine höhere Ladung an.

Aber Achtung: Niemals kalte Akkus sofort laden! Das kann zu Lithium-Ablagerungen (Dendriten) führen, die den Akku beschädigen oder sogar Kurzschlüsse verursachen.

Sicherheitsregel: Akku erst langsam auf Zimmertemperatur bringen, dann laden!

Chemie und Technik: So reagieren Hersteller auf Kälte

Moderne Akkus sind so konstruiert, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen möglichst stabil bleiben. Hersteller nutzen z. B.:

  • speziell zusammengesetzte Elektrolyte, die bei Kälte flüssig bleiben
  • integrierte Heizsysteme in Elektroautos
  • Energie-Management-Systeme, die chemische Prozesse überwachen

Bei E-Autos sorgen Heizvorrichtungen dafür, dass die Akkus auf Betriebstemperatur bleiben – so bleibt die Reichweite stabil.

Umweltaspekt

Kälte verringert vor allem vorübergehend die Leistung. Kritisch für die Lebensdauer ist vor allem ein falsches Laden bei sehr niedrigen oder sehr hohen Temperaturen.

Tipp:

  • Akkus nicht draußen liegen lassen
  • Im Winter Akkus in der Jackentasche aufbewahren
  • Geräte nur bei Raumtemperatur laden

Zusammenfassung zum Thema Wie verhalten sich Akkus bei Kälte?

  • In Akkus laufen Redoxreaktionen ab, bei denen Elektronen und Ionen übertragen werden.
  • Bei Kälte laufen chemische Reaktionen langsamer ab $\rightarrow$ geringere Spannung und Leistung.
  • Das Elektrolyt wird zähflüssiger, der Innenwiderstand steigt, Spannung sinkt
  • Akku erst aufwärmen, bevor man ihn lädt, um Schäden zu vermeiden.
  • Hersteller nutzen Spezialelektrolyte oder Heizsysteme, um Kälteprobleme zu mindern.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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Ob Musik, Video oder Fotos. Internet oder Telefon. Mobile Multimediabegleiter sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Helfer haben eines gemeinsam. Sie beziehen ihre Energie aus Speichern, Akkus oder Batterien. Dass die kleinen Kraftpakete bei extremer Kälte gerne vorzeitig ihren Dienst versagen, hat fast jeder schon einmal erlebt. Der Grund für die Temperaturempfindlichkeit liegt im Aufbau der Energiespeicher, der bei allen gleich ist. Plus und Minuspolt, die aus unterschiedlichen Metallen bestehen, sind über eine Flüssigkeit verbunden, die die elektrischen Ladungen leitet. Und durch diese chemische Reaktion fließt jetzt folgendes. Also Elektronen von der linken Seite, hier. Das ist die Anode. An die rechte Seite, an die Katode. Das sind die beiden Pole einer Batterie. Diese sogenannten Elektrolyte, Säuren oder elektrisch leitfähige Pasten sorgen für den Stromfluss in der Batterie. Bei Kälte wird diese Flüssigkeit zähflüssig und transportiert weniger Ladung. Hinzu kommt, dass bewegliche Geräteteile bei Kälte schwergängiger laufen und so höheren Strom verbrauchen. Selbst moderne Batterien und Akkus verlieren bereits ab zehn Grad über null rasant an Leistung. Zwar gibt es Unterschiede im Temperaturverhalten, doch bei starkem Frost verlieren auch moderne Energiespeicher ihre letzte Kraft. Lithium-Ionen-Akkus sind eigentlich auch Temperatur toleranter, also in den negativen Temperaturbereich hier als die Nickel-Metall-Hydrid Akkus. Also aber unterhalb minus 20 Grad wird es in jedem Fall bei allen Typen problematisch. Gegen den Leistungsverlust hilft nur Wärme. Wer also bei tiefen Temperaturen von seinen akkubetriebenen Begleitern weiterhin Höchstleistungen erwartet, sollte sie besser warm einpacken.

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